Weite Gebiete ehemaliger Sanddünen sind heute auffällig wind- und wassergeformte Landschaften, die das geomorphologische Gesicht weiter Gebiete im Südwesten der USA prägen. Oberflächen vergangener, äolischer Sandlandschaften, die heute aufgeschlossen sind, bilden atemberaubende Panoramen und markante geologische Zeugnisse besonders im Colorado Plateau im Westen der Vereinigten Staaten. Wo über etwa 150 Millionen Jahre lang im oberen Paläozoikum und Mesozoikum äolische, fluviatile und lakustrische Ablagerung stattfand, die Sedimente füllten einen zusammenhängenden Raum, der bis zu 3500 Meter mächtig ist und eine Ausdehnung von etwa 106 km² hat. (siehe Blakey et al. 1988). Sand-Ablagerungen aus fast allen geologischen Perioden, beginnend vom späten Präkambrium, blieben erhalten und geben heute Zeugnis von der erdgeschichtlichen Entwicklung. Was kann aus Ablagerungen von Sanddünen interpretiert werden? Erst im Jahr 1970 waren Einheiten wie der Navajo-Sandstein in der Diskussion, es wurde debattiert ob er äolischen oder subaquatischen Ursprungs ist. (Freeman & Visher 1975). Diese Debatte zeigt die Schwierigkeiten der Interpretation von Sandsteinformationen im Allgemeinen und damit einer Aussage über die relikten Verhältnisse der Landoberflächen. Die gestellten Fragen sind heute völlig andere als diejenigen, nach denen man noch im letzten Jahrhundert fragte. Gefragt wird nach der gesamten konzeptionellen Struktur äolischer Sequenzen und noch vielen weiteren Fragen die mit Hilfe von Beobachtungen rezenter Abläufe im Physiosystem teilweise erklärbar werden.
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